Ankommen   Loslassen   Wohlfühlen

Ein kleiner Junge eilte allein den steilen Bergpfad hinunter, um zur schützenden Hütte zu gelangen, wo sein Vater auf ihn warten würde. Ein Unwetter war aufgezogen, Blitz, Donner, Wind und prasselnder Regen trieben den Knaben hastig dem Tal entgegen. Eine unsagbare Angst hatte den Knaben längst erfasst, da er den Anschluss zu seinen beiden Begleitern verloren hatte, die er ohne seinen Vater auf eine Bergtour begleiten durfte. Plötzlich stand er mutterseelenalleine an einer Wegscheide. Mit jedem Zucken des Blitzes konnte er für einen kurzen Augenblick die Weggabelung genau erkennen. Welchem Weg sollte er folgen? Er wusste es schlicht und einfach nicht. Ganz allein in den Bergen, die gewaltige Kraft der Schöpfung mit allen Sinnen so intensiv fühlend, war für diesen Jungen eine unglaublich tiefe Erfahrung. Die Angst die er fühlte, Verzweiflung, Resignation, Hilflosigkeit, Wut, und Leere waren in diesem Ausmass niederschmetternd. Durchnässt schrie, weinte, zitterte er eine ganze Weile und hoffte auf Hilfe, doch es schien, als würde Wind, Regen, Blitz und Donner mit jedem Hilferuf stärker zunehmen.

Auf einmal, wie aus dem Nichts, spürte er eine Hand auf der Schulter. Der Junge sah sich um und nahm die Stimme einer Frau wahr, die zu ihm sagte: "Komm, ich begleite dich zur Hütte."

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Diese Geschichte steht sinnbildlich für so viele Situationen im Leben, in denen wir an einer Verzweigung stehen und nicht wissen, welchen Weg wir einschlagen sollen. Wie gut fühlt es sich an, wenn aus dem nichts jemand da ist, einfach da ist und ein paar Schritte mit dir geht.

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Für diese Erfahrung vor vielen, vielen Jahren möchte ich mich bei der Gelegenheit von Herzen bedanken, vor allem meinen zwei erwachsenen Begleitern, die mich damals die Urgewalt der Natur auf diese Weise erfahren liessen und natürlich bei der Frau, die mich liebevoll zur Hütte begleitete!

 Wer sie war? Keine Ahnung, sie war einfach da.